Donnerstag, 19. März 2015

[Karneval März '15] In der Halle des Bergkönigs

Hier ist er endlich mein (erster) Beitrag zum März-Karneval "Auf's Auge?!" Die Diskussion dazu findet sich im RSP-Blogs-Forum.

Nachdem meine ersten Versuche mit OSR-Spiel (muss 2007 oder 2008 mit der Roten Box und dem Abenteuer Palast der Silberprinzessin gewesen sein) nicht so waren, wie ich mir das vorgestellt hatte, musste was anders werden. Der erste Schritt war zufällige Monsterbegegnungen wegzulassen, bzw. die Listen anzupassen und nur da/dann zu würfeln, wo/wenn eine Begegnung Sinn macht.   


Anno 2009 habe ich dann für das LabLord-Abenteuer Der Festung des Bergkönigs von Moritz sog. "Dungeon-Tiles" gebastelt. Der Grund dafür war meine Unzufriedenheit mit dem Kartenzeichnen. Im OSR-Spiel hat ja üblicherweise eine Spielerin oder ein Spieler die Aufgabe den Grundriss mitzuzeichnen. Jedenfalls dann, wenn sich die Gruppe im Dungeon befindet. In diesen Spielplan soll dann alles eingetragen werden, was die Spielenden mit ihren SC entdeckt haben und was sie für relevant halten. Das ist dann ihr Orientierungsplan. Wenn der grobe Fehler enthält, wie, dass eine Falle, die sie entdeckt aber nicht entschärft haben, vergessen wurde einzutragen oder Abzweigungen falsch sind, dann kann das unangenehme Konsequenzen haben.

Nur hatte ich als SL keine Lust die Räume so akribisch mit Längenmaßen zu beschreiben, dass der Kartograph gut mitzeichnen kann. Fand ich frickelig, langweilig und aufwändig. Deswegen bin ich dazu übergegangen zuerst den Raum generell zu beschrieben. Wie er aussieht, was sofort auffällt, wie groß er ungefähr ist. Funktional und stimmungsvoll, so dass die Spieler einen groben Eindruck haben. Dann habe ich das jeweilige Dungeon-Tile ausgepackt, sodass der Kartograph es abzeichnen konnte und die Gruppe die Verantwortung für die Richtigkeit der Karte übernehmen konnte. 


Auf den Tiles habe ich die Gruppe dann durch einen Holzspielfigur repräsentiert. Wenn Gruppe sich  teilte: Eine zweite Holzfigur. Das Ganze ist natürlich nicht maßstabsgetreu, aber es hilft den Überblick zu behalten. Auch habe ich nie mehr als 2 oder 3 Tiles gleichzeitig auf den Tisch gelegt, sodass die Spielerkarte als Werkzeug für die Gruppe auch Sinn macht.

Die "Tiles" habe ich damals auch mit dem Hintergedanken erstellt, sie für andere Dungeon-Abenteuer wiederzuverwenden.

Kurz zu den Tiles selbst: Das ist einfach Zoll-Papier auf Wellpappe geklebt und mit dem Cutter ausgeschnitten. Mit verschiedenfarbigen Eddings wurden die wichtigsten Sachen aufgemalt (Wasser, Türen, Statuen).


Zu Die Festung des Bergkönigs gibt es noch als Spielerfahrung zu sagen:

Eine Spielerin hatte damals einen abgerichteten Hund namens "Labertasche" dabei. Der wurde durch ein Teil aus der Knabberbox, das 4 Extremitäten hatte, abgebildet. Als wir den ersten Spieleabend beendeten (wir haben für die Festung 2 Abende gebraucht) und uns ans Aufräumen machten, habe ich mit das Knabberstückchen geschnappt und aufgegessen. Mit dem Ergebnis: Entsetzte Spieleraugen! Nach kurzer Verwirrung löste sich die Situation in Gelächter auf. Der Hund war natürlich nicht tot. ;-)

Kurz: Süß- oder Kabberkram ist keine so tolle Idee, um irgendwas im Rollenspiel zu visualisieren.



Blick von Larm aus in Richtung Bergfeste
Im Nachhinein sind dann noch ein paar Zeichnungen entstanden, die wie die Tiles als Ergänzung der Beschreibung herhalten sollten. Deswegen sind die Abbildungen in  "generischen" Posen gehalten und Schwarz-Weiß. Schließlich sollen die Bilder (wie die Tiles) nicht die Vorstellung der Spieler ersetzen oder dominieren sondern unterstützen. Also: Das Bild kurz hochhalten oder durchgeben und dann wieder wegpacken. Cool ist natürlich, wenn man viele Bilder der Marke "erster Eindruck" nutzen kann.

Das Gegenteil davon sind WFRP3-Karrierekarten. Die liegen ständig vor dem Spieler und zeigen einen konkreten Charakter. Ich konnte mich nie so recht nicht von der Illu lösen, sodass die Vorstellung vom eigenen SC immer irgendwo an das jeweilige Bild gefesselt war. (Mit ein wichtiger Grund, warum ich WFRP3 nicht so mag.)

Hier noch die Bilder (die mehr so nebenher entstanden sind):
Kobold
Oger

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